Die Funktion des HRB Mulda in Verbindung mit dem Hochwasserüberleitungsstollen

Außerhalb der Einstauzeiten bleibt der Charakter des Chemnitzbaches auch innerhalb des Beckenraumes des HRB Mulda erhalten. Abflüsse bis zu einem fünfjährigen Hochwasserereignis, das entspricht einem Abfluss von 10,6 m³/s, werden ohne Einstau durch den Ökostollen des Dammbauwerkes geführt. Größere Abflüsse werden gedrosselt, wobei sich der Hochwasserrückhalteraum hinter dem Dammbauwerk füllt. Die Wasserabgabe aus dem Staubecken erfolgt jetzt in 2 Stufen, erst mit 6,5 m³/s und später mit 12,4 m³/s. Die Kreisstraße Dorfchemnitz – Mulda wird dabei am Abzweig Wolfsgrund bzw. am Ortsausgang Mulda gesperrt.

Führt die Freiberger Mulde mehr Wasser als 22 m³ pro Sekunde (das entspricht einem zehnjährigem Hochwasserereignis), wird mit einer Überleitung des Wassers über den Hochwasserüberleitungsstollen in das Hochwasserrückhaltebecken Mulda begonnen. Die Überleitung des Wassers aus der Freiberger Mulde in den Chemnitzbach ist unabhängig vom Füllungsgrad des Hochwasserrückhaltebeckens Mulda gewährleistet.
Nach Absinken des Hochwasserspiegels in der Freiberger Mulde (Kontrollpegel) beginnt die Entleerung des Beckens, die in Abhängigkeit von der eingestauten Wassermenge zwischen einem und acht Tagen liegen kann. Anschließend wird die Kreisstraße gesäubert und wieder für den Verkehr freigegeben.
Durch individuelle Steuerung des Beckenabflusses und des Einlaufes am Überleitungsstollen kann die Schutzwirkung des Beckens je nach Charakter des Hochwasserereignisses optimiert werden.